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Das General-Gouvernement

 

 

Administrative Gliederung

 

Krakau war die Hauptstadt des nach der

Kapitulation Polens am 26. Oktober 1939

neugeformten Generalgouvernements,

welches von 1939 -1945 bestand.

Die Stadt löste damit die vorherige

Hauptstadt Polens ab, da Warschau

als politisches Zentrum Polens degradiert werden sollte. 

Bevor der Krieg begann, lebten Polen, Juden und Deutsche in einem weitestgehend konfliktfreien Miteinander. Im Jahr 1939 wohnten 250.000 Menschen in Krakau, wovon über 60.000 jüdischen Glaubens waren. Das GG (Generalgouvernement) wurde als quasi deutsches „Nebenland“ auf Teilen des besetzten Polen gegründet, welche, entgegen dem sog. „Wartheland“ mit der Stadt Posen, „Danzig-Westpreußen“ und ehemals polnische Teile Oberschlesiens, nicht in das Reich selbst integriert wurden.

Zu den großen Städten in Generalgouvernement gehörten Warschau, Krakau (mit Sitz des Generalgouverneurs Hans Frank), Lemberg sowie Radom, deren sie umgebende Landschaften den Deutschen zugleich als sog. „Distrikte“ dienten. Mit dem Überfall auf die Sowjetunion 1941 kam der Distrikt Galizien hinzu.                                     

Das Generalgouvernement wurde gegründet um die polnische Bevölkerung zu isolieren, aber auch um die Abschiebung von Juden aus den nunmehr deutschen Gebieten hierher zu ermöglichen. Solange es existierte, diente das Generalgouvernement als Arbeitskräftereservoir für das Reich und für die Versorgung mit Rohstoffen. Die polnische Identität samt der akademischen und gesellschaftlichen Elite des besetzten Polens sollte ausgelöscht, Kunst, Kultur und Geschichte vernichtet werden.

 

 

Deutsche Politik gegenüber der polnischen und jüdischen Bevölkerung

 

Zum General-Gouverneur ernannt wurde Hans Frank (1900-1946). Er hatte alle Gewalten in einer Person vereint und wählte sich als Wohn- und Regierungssitz das  Königsschloss „Wawel“. Er selbst meinte über sich selbst einmal, er sei ein  Kulturmensch. Der Gouverneur sammelte, raubte und kaufte viele Kunstwerke im Generalgouvernement, außerdem förderte er deutsche Künstler und Musiker. Obwohl der weitaus größte Teil der Bevölkerung des Gebietes polnischer Nationalität war, sollte Krakau das kulturelle Zentrum Deutschlands im GG werden. Mit der Einsetzung einer deutschen Verwaltung wurden Verordnungen gegen Polen und Juden geschaffen, so zum Beispiel die Einführung einer Sperrstunde und die Arbeitspflicht für Polen bzw. ab Oktober 1939 der Arbeitszwang für Juden. Auch war es Juden verboten bestimmte Bereiche in der Stadt und bestimmte Geschäfte zu betreten. Ab dem 1. Dezember 1939 mussten Juden bereits eine weiße Binde mit einem Davidstern tragen.

Die jüdische Bevölkerung musste die schlimmste Benachteilung erfahren. So requirierten die Nazis Geld und ihr Eigentum. Aber auch jüdische Geschäfte mussten gekennzeichnet werden und wurden später „arisiert“, d.h. sie wurden an deutsche Einwohner übergeben, womit auch die deutsche Kolonisierung Krakaus zunahm. Auch wurde ein sogenannter „Judenrat“ unter Marek Bieberstein eingesetzt, der die Anordnungen der Deutschen unter der jüdischen Bevölkerung durchzusetzen hatte, gleichfalls aber versuchte die Lebensgrundlagen der jüdischen Bevölkerung zu sichern, den Jugendlichen Bildung zu ermöglichen – eine Gratwanderung zwischen Besatzern und den hilfsbedürftigen Menschen. Zur Durchsetzung der Anweisungen wurde der sog. „Jüdische Ordnungsdienst“ geschaffen.

Dies alles bildete die Grundlage für zukünftige, menschenverachtende Politik der deutschen Besatzer im Generalgouvernement zwischen 1939 und 1945. 

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